Letzten Mittwoch war es endlich so weit.
Um 3.30 Uhr klingelte ein letztes Mal der Wecker in Deutschland für uns. Dann mussten nur noch die Rucksäcke/ Koffer gepackt werden und ab zum Bahnhof von Eberswalde.
Dann nach Berlin HBF und direkt weiter nach Berlin-Schönefeld.
Anschliessend mit dem Flieger nach Teneriffa-Süd und dem Bus nach Los Christianos. Hier wartete die erste Überraschung auf uns: Alle Fähren der Naviera Armas fielen wegen zu hohem Wellengang aus. Die einzige Fähre die an diesem Tag fuhr war die Fred Olsen, allerdings mit 6 Stunden Wartezeit.
So konnten wir schon mal üben ruhig zu bleiben und haben uns einen schönen Nachmittag in Los Christianos gemacht. Ganz
nach dem Motto "Tranquilo".
Abends ging es dann nach San Sebastian (die Hauptstadt von Gomera).
Da wir weit nach 20 Uhr eintrafen, machten wir uns Sorgen unseren Mietwagen noch rechtzeitig abholen zu können, bzw.
überhaupt noch ein Bus oder ein Taxi ins Valle Gran Rey (immerhin knappe 45 km entfernt) zu bekommen.
Alle Sorgen waren unberechtigt, wie sich herausstellte.
Der Hafen war voller Taxis und Busse und die Autovermietung hatte extra knappe zwei Stunden länger auf, um auch den
letzten Gomerareisenden zu versorgen. So haben wir es geschafft innerhalb von ganzen 20 Stunden 3760 km (Luftlinie) zurückzulegen.
Nun sind wir wir seit vier Tagen im Valle Gran Rey und kommen auch innerlich langsam an.
Direkt in den ersten Tagen gab es hier ein Wetterereignis, dass immer mal wieder auftreten kann. Es wird in der Extremform "Calima" genannt. Gemeint ist ein trockener Wüstenwind der aus der Sahara kommt und die Temperatur stark ansteigen lässt, während die Luftfeuchtigkeit gleichzeitig rapide absinkt. Wegen dem Wüstensand, den dieser Wind mitbringt ist die Sicht oft getrübt. Die anderen Inseln verlaufen für diese Zeit regelrecht im Sande, sie sind also nicht mehr zu sehen. Wir hatten allerdings Glück und der Saharawind war relativ mild.
Der Vegetation (zumindest hier im Valle) scheint es trotz der hochsommerlichen Trockenheit Ende August und dem Wüstenwind relativ gut zu gehen.
Das ist schön zu sehen, denn das Valle Gran Rey wurde 2012 ebenfalls vom Brand getroffen, über den wir ja bereits kurz geschrieben hatten. Abgesehen von ein paar verbrannten Häusern und einigen von Ruß und Brandspuren gezeichneten Palmen(von denen die meißten das Feuer überlebt haben und weiter wachsen) ist hier allerdings nicht mehr viel zu sehen.
Gewundert hat uns ein riesig anmutender Abwasserkanal der durch das Valle gebaut wurde und für die Verhältnisse auf Gomera viel zu groß wirkt.
Bisher haben wir über den tatsächlichen Sinn, und ob die örtliche Bevölkerung gefragt wurde, noch nichts erfahren.
Zumal es verwundert, auf einer Insel die in einer so trockenen Zone liegt kostbares Regenwasser einfach so in den atlantischen Ozean zu leiten, anstatt es aufzufangen. Aber das sind bisher alles nur Vermutungen. Wir sind gespannt!
Kommentar schreiben